Recherchiert von Michael Keller |
||||
Die Marke Pontiac wird bekanntlich ab dem Jahr 2010 nicht mehr existieren. Ehrlich gesagt: Das ist besser so wenn man sieht, was GM’s sportlichste Division zuletzt „verbrochen“ hat. Damit aber nicht nur Designsünden wie Vibe, Solstice oder Aztec in Erinnerung bleiben wollen wir uns auch an andere Modelle erinnern. Über den Tempest und den legendären GTO haben wir ja separate Berichte |
||||
1965 Pontiac Grand Prix (Quelle: How Stuff Works)
|
||||
Höchste Zeit also, uns auch dem Grand Prix zuzuwenden. Kaum ein Modell hat über einen so langen Zeitraum so unterschiedliche Marktsegmente bedient wie der GP. Daher beschränke ich mich hier auf die Jahrgänge 1972 bis 1987 (1. bis 4. Generation) als typische Vertreter der Personal Luxury Klasse. Für die jüngeren Modelle (W-bodies) gibt es im deutschen Wikipedia einen informativen Artikel (der möglicherweise demnächst um die wichtigen Jahrgänge ergänzt wird. |
||||
2004-2007 Pontiac Grand Prix (Quelle: Wikipedia)
|
||||
1962 Pontiac Grand Prix (Werkbild)
|
||||
Die Pläne für ein solches Modell gehen auf das Ende der 50er-Jahre zurück. Der bediente Ventura die wachsende Kundschaft, die eines der neuartigen Hardtops mit Einzelsitzen und Mittelkonsole wollten – ein Trend, der Anfang der 60er Jahre praktisch alle PW-Kategorien der USA vom Full Size bis zum Compact (zB Ford Falcon Futura oder Chevy II Nova) erfasste. Marktziel des Grand Prix war dagegen ganz klar, am Erfolg von Ford mit seinem viersitzigen Thunderbird teilzuhaben. Diese Aufgabe erfüllte der GP viele Jahre. |
||||
1966 Pontiac Grand Prix
|
||||
Von der Lancierung 1962 bis zum Ende der 4. Generation (1987) waren alle Grand Prix entweder 2door Hardtops oder Coupés – mit einer Ausnahme: 1967 gab es auch ein Convertible. |
||||
1962 Pontiac Grand Prix
|
||||
Innen gab es erwartungsgemäss Bucket-Sitze und eine Mittelkonsole mit Schalt- oder Wählhebel und einem Ablagefach. Die Sitze waren in Pontiacs „Morrokide“ genanntem Kunstleder gehalten. Hinten gab es eine abklappbare Mittelarmlehne und darüber eine Lautsprecherblende aus der sogar Ton kam wenn man das richtige Kreuzchen im Katalog machte. |
||||
1962 Pontiac Grand Prix in Caravan Gold (Code T)
|
||||
Eingestuft wurde der GP als Full Size oder B-body. In der internen „Hackordnung“ nahm er die Rolle des etwas snobbistischen Sonderlings ein und positionierte sich zwischen Bonneville und Catalina 2door Hardtop. |
||||
1962 Pontiac Grand Prix (Quelle: How Stuff Works)
|
||||
Mit einem Basispreis von $3,490 war der GP nicht gerade ein Sonderangebot. Er war damit sogar etwas teurer als das Bonneville Two Door Hardtop ($3,349). Gegenüber dem herausgeforderten T-bird war das allerdings ein Kampfpreis – der kostete (allerdings nicht ausstattungsbereinigt) $831 mehr. |
||||
Armaturenbrett und Konsole des 62er Pontiac GP
|
||||
Der Trend, der Ford’s neue Formel für den Thunderbird gesetzt hatte, brachte mehr Konkurrenz ins Spiel: Im Segment der „Personal Luxuries tummelten sich, mit teilweise unterschiedlichen Konzepten, nun auch Oldsmobile mit dem Starfire und vor allem Buick mit dem Riviera. Mit 30'195 verkauften GPs war der Start nicht schlecht aber Thunderbird verkaufte derweil 78'011 Stück… |
||||
1963 |
||||
1963 Pontiac Grand Prix mit 389 4 bbl
|
||||
Innen wurde der GP seinem Luxus-Anspruch wiederum gerecht. Die Konsole lief nun |
||||
Armaturenbrett und Konsole des 63er Pontiac GP
|
||||
Die Zubehörliste erinnert noch sehr an die Sechzigerjahre - und daran wie |
||||
1963 Pontiac Grand Prix mit 389 4 bbl
|
||||
Die Basismotorisierung blieb unverändert. Optional waren 389 Tri-Power (330 HP) und gleich drei Versionen des 421: 4bbl mit 320 HP, 421 Tri-Power mit 350 HP und 421 HO (High Output) mit Tri-Power und 370 HP. Die Auswahl an Getrieben blieb unverändert. Der Basispreis lag bei $3,489. 72'959 Stück wurden verkauft |
||||
1964 Pontiac Grand Prix Sport Coupe (Werkbilder)
|
||||
Im folgenden Jahr gab es nur ein leichtes Re-Styling und auch sonst wenig |
||||
1964 Pontiac Grand Prix Sport Coupe mit 389 4bbl
|
||||
Der Listenpreis betrug $3,499. Die Verkäufe brachen ein, was sicher damit zu tun hatte, dass der GP wenig verändert war. Gleichzeitig hatte sich Konkurrenz etabliert und Thunderbird ein völlig neues Modell aufgelegt. Noch 63'810 GPs fanden einen Käufer. |
||||
Innenansicht und 389 4bbl Motor des gleichen 64er
|
||||
(C) 2006 - All rights reserved |