1992 Buick Park Avenue
Typ: | 1992 Buick Park Avenue |
Karosserie: | 4-türige Limousine |
Motor: | 231 cui Chevrolet V6 Block (3800 ccm), 173 PS, TPI Einspritzanlage |
Kraftübertragung: | TH 700 R 4 Viergangautomatik (Overdrive) |
Felgen: | originale Alufelgen |
Bereifung: | vorne und hinten 225 |
sonstiges: | rote Lederausstattung, 2 Zonen Klimaautomatik, Tempomat, ABS, Zentralverriegelung, Leichtmetallfelgen, el. Fensterheber, el. Sitzverstellung mit Memory, Daylight Sentinel, uvm |
Geschichte
Der Buick Park Avenue war eine unter der amerikanischen Automobilmarke Buick von 1988 bis 2005 in zwei Generationen angebotene Limousine der Oberklasse von General Motors (GM). Der Park Avenue war das Spitzenmodell von Buick und wurde in der ersten Generation von 1988 bis 1990, in der zweiten von 1991 bis 1996 jeweils auch in Europa angeboten.
Er basierte auf der C-Plattform von General Motors mit Frontantrieb und war mit dem Buick LeSabre, dem Oldsmobile 88/98 und dem Pontiac Bonneville sowie dem Cadillac Deville/Fleetwood verwandt, besaß jedoch eine Reihe von eigenständigen technischen Merkmalen.
Die Bezeichnung Park Avenue war von Buick bereits seit 1975 für besonders reichhaltig ausgestattete Versionen des Vorgängers Buick Electra verwendet worden. Beim downsizing von einer Außenlänge von 5,64 Metern 1984 auf das 1985er Modell blieb zunächst der Name Electra erhalten, wurde jedoch von General Motors sukzessive durch Park Avenue ersetzt. 1988 findet sich daher zwar in der Typbezeichnung noch der Name Electra, doch am Die Produktion endete im Sommer 2005, Nachfolger ist der Buick Lucerne.
Die Park-Avenue-Ausstattung bildete schon von jeher die Bezeichnung für die Luxus-Variante des Electra. Die Modellbezeichnung Electra hatte bei Buick eine große Tradition seit 1959 als Electra, Invicta und LeSabre zusammen mit einem neuen Design die Basis der Topmodelle der Buick-Palette bildeten (deshalb symbolisiert auch das bis heute verwendete Buick-Emblem mit seinen drei Wappenschildern genau diese drei Baureihen).
Der Electra wurde 1985 - parallel zu den technisch stets verwandten Oldsmobile Ninety-Eight und Cadillac Fleetwood/deVille - in einem für amerikanische Verhältnisse nahezu unvorstellbaren Maß eingedampft und verlor mehr als einen halben Meter Außenlänge und eine halbe Tonne Leergewicht. General Motors sah sich deshalb veranlasst, mit einer aufwendigen Werbekampagne und besonderen Prospekten den Käufern klarzumachen, dass sie mit dem neuen Modell keinen Rückschritt zu befürchten brauchten. Dies war trotz der Radikalkur bei Größe und Gewicht äußerst erfolgreich. Denn der neue Elektra bot mehr Innenraum und den gleichen Geräuschkomfort wie der alte, konnte aber drei bis vier Liter Einsparung beim Benzinverbrauch vorweisen.
Dies war primär auf den an die Stelle des alten von Oldsmobile zugelieferten 5,0-Liter-V8 getretenen 3,8-Liter-Sechszylinder von Buick zurückzuführen. Dieser Motor brachte weit überdurchschnittliches Drehmoment und damit subjektiv die gleiche Kraft wie der V8, ließ sich aber bei amerikanischer Fahrweise deutlich unter 10 Liter/100 km bewegen. Für das Modelljahr 1988 brachte Buick eine zweite Generation dieses V6 in den ersten „echten“ Park Avenue, der sich von der ersten Generation durch eine im Motor-V laufende Ausgleichswelle unterschied, die die bei einem V6 mit Zylinderwinkel von 90 Grad technisch unvermeidlichen Massenkräfte zweiter Ordnung - untechnisch gesprochen also Vibrationen - beseitigte.
Dieser Ultra ist nicht nur wegen des Kompressor-Triebwerkes bemerkenswert sondern auch wegen seiner aus extraweichem Nappaleder bestehenden Sitzpolsterung und den Vordersitzen mit einer 18-fachen elektrischen Sitzverstellung. Nur der Cadillac Fleetwood Sixty Special ab 1989 bot mit einer 22-fachen Verstellung noch mehr.
Der Park Avenue der ersten Generation bot aber auch noch andere „James-Bond“-Extras wie etwa eine Folientastatur wie sie Buick seit 1981 für die Bedienung der Klimaanlage anbot sowie ein „Keyless-Entry-System“ mit einer weiteren Folientastatur in der Chromzierleiste der Fahrertür, die ein Öffnen des Autos und der Kofferraumklappe über die Eingabe eines Zahlencodes ermöglichte und den Türschlüssel überflüssig machte.
Trotz der Ängste von GM, man werde mit dem downsizing Verluste beim Verkauf des Topmodells Park Avenue erleiden, erwies sich der Park Avenue als außerordentlich gut verkäufliches Modell.
Der Park Avenue debütierte 1990 als Basismodell sowie als etwas verfeinertes Spitzenmodell mit der Bezeichnung Park Avenue Ultra. Beide Versionen wurden anfangs von einem Buick-eigenen 3,8-l-V6 mit 127 kW (173 PS) angetrieben, der seine Kraft über eine serienmäßige Viergangautomatik vom Typ GM Turbo-Hydra-Matic 4L60E an die Vorderräder übertrug. Gegenüber dem wegen der Energiekrise Anfang der 80er Jahre dezidiert klein aussehenden Styling der ersten Park Avenue-Generation legte der Park Avenue 1990 fast um einen Viertelmeter zu und demonstrierte mit einem Jaguar-inspirierten Styling wieder Größe und Eleganz.
Ab 1992 erhielt der Park Avenue Ultra eine 153 kW (208 PS) starke Kompressor-Variante des V6. Die mit mechanischer Aufladung ausgestatteten Modelle besaßen im Unterschied zum Standardmodell komplett aus verstärktem Kunststoff gefertigte Stoßfänger sowie zum Teil je nach Baujahr und Kundenwunsch auch andere Felgen. Die Innenausstattung war ebenfalls geringfügig aufgewertet, was in den späteren Baujahren auch den Standardmodellen zugute kam.
1993 erfolgten leichte Retuschen an Kühlergrill und Heckleuchten; 1994 stieg die Leistung des Kompressormotors im Park Avenue Ultra auf 168 kW (228 PS). Zum gleichen Zeitpunkt wurde die Ausstattung um einen Beifahrerairbag erweitert.
1995 erhielt das Basismodell einen komplett neu konstruierten gusseisernen 3,8-l-V6 (Series II) mit 153 kW, die Kompressor-Variante leistete zunächst 168 kW. 1996 wurde die Leistung des Kompressormotors auf 179 kW (243 PS) angehoben.
Die beiden ersten Generation des Park Avenue wurde auch in Europa verkauft; diese Versionen unterschieden sich von den US-Modellen durch orangefarbene Blinkergläser, eine größere Aussparung für das Nummernschild zwischen den Heckleuchten, größere Rückspiegel und den Verzicht auf den Kühlerstern oberhalb des Kühlergrills – wenn auch einige frühe Exportmodelle diesen noch hatten. In den letzten zwei Baujahren erhielt die Europa-Version neue Stoßfänger mit wesentlich geringerem Metallanteil und neue Seitenschutzleisten. Der Park Avenue Ultra mit Kompressor-Motor wurde im Unterschied dazu jedoch offiziell nie in Europa angeboten.
Die zweite Generation des Park Avenue zeichnete sich durch eine sehr gute Aerodynamik aus, ihr cw-Wert (Luftwiderstandsbeiwert) lag bei lediglich 0,31, was einer der Haupt-Forderungen aus dem Lastenheft der Entwicklung entsprach. Eine weitere Besonderheit war das für ein Auto dieser Größe relativ geringe Leergewicht von 1.604 kg (Ultra 1.651 kg), was im Zusammenwirken mit dem sehr niedrigen Drezahlniveau für ein bei verhaltener Fahrweise erstaunlich niedrigen Kraftstoffverbrauch sorgte (dies gilt umso mehr für die Modelle ab 1995 mit dem neu konstruierten V6). Diese Serie kam deshalb sowie wegen des Komforts und der Zuverlässigkeit auch in Europa vor allem auf Langstrecken zum Einsatz. Der 3,8-Liter-V6 erreicht mühelos Laufleistungen weit jenseits von 300.000 Kilometern.
Vom Park Avenue der ersten Generation fertigte Buick insgesamt 410.000 Exemplare.
1996 lancierte Buick einen neuen Park Avenue sowie Park Avenue Ultra, diesmal auf der G-Plattform des Buick Riviera. Radstand und Karosserie fielen etwas größer aus als beim Vorgänger, was das Platzangebot im Innenraum verbesserte. Den Antrieb übernahm unverändert der 3,8-Liter-V6 der Serie II in Normalausführung beim Park Avenue-Basismodell und in Kompressorversion beim Park Avenue Ultra.
Ab 1998 kamen Airbags der zweiten Generation zum Einsatz, die mit geringerem Druck arbeiteten.
2003 erhielt der Ultra einen geänderten Kühlergrill und an den vorderen Kotflügeln sogenannte Ventiports. Dabei handelte es sich um Zierblenden mit angedeuteten Luftaustritten (die bei manchen Modellen aber auch funktionsfähig waren), ein Designelement, das bei Buick seit den späten 1940er Jahren immer wieder Verwendung fand.
2004 erhielt auch der Park Avenue in der Basisversion den geänderten Grill, nicht aber die Ventiports. Zugleich gab es Veränderungen am Heck, und eine Chromleiste mit „Park-Avenue“-Schriftzug war oberhalb des Nummernschilds angebracht.
Im Sommer 2005 stellte Buick die Park Avenue-Fertigung ein. Nachfolger wurde der Buick Lucerne.
Seit Sommer 2007 bietet Shanghai-Buick auf dem chinesischen Markt als Buick Park Avenue den Holden Statesman der Serie WM an, der mit einem 3,6-Liter-V6 (187 kW/250 PS), aber auch mit einem in Australien nicht verfügbaren 2,8-Liter-V6 (150 kW/201 PS) ausgerüstet werden kann.
Quelle: Wikipedia
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